Schockerlebnisse, Sturmhut und Opium
Hilfe ist für Betroffene sofort nach dem Trauma, aber auch noch Jahre später möglich.
Schockerlebnisse wie Unfälle, Lawinenabgänge, das Miterleben wie ein anderer verunglückt, plötzliche Todesnachrichten, Überfälle oder Vergewaltigungen überfordern die menschliche Psyche meist. Hilfe ist unmittelbar und – nicht selten – auch noch nach Jahren nötig. Kriseninterventionsteams und Traumatherapeuten leisten in diesem Bereich sehr wertvolle Arbeit. Globuli-Arzneien können die Verarbeitung erschütternder Erlebnisse wirkungsvoll unterstützen. Die Homöopathie verfügt über einen mehr als 200jährigen Erfahrungsschatz in der Behandlung traumatisierter Menschen. Die zwei am häufigsten angezeigten Mittel sind Aconitum, der Sturmhut und potenziertes Opium. Sie entsprechen in ihrer unterschiedlichen Wirkung den beiden bekannten Notfallreaktionen: Kampf-Flucht- oder Todstellreflex.
Aconitum hilft, wenn der Schock einen Bewegungssturm auslöst. Die Betroffenen sind panisch, unruhig, zutiefst erregt und zittrig, laufen oft kopflos hin und her, schreien verzweifelt.
Homöopathisch potenziertes Opium wirkt, wenn akut oder chronisch Traumatisierte in Starre und Apathie verfallen. Wie gelähmt, benommen, benebelt, geistesabwesend, gefühl- und schmerzlos zeigen sich Unfall-, Kriegs- oder Missbrauchsopfer, die durch den verdünnten und verschüttelten Schlafmohn leichter ins Leben zurückfinden können.
Leidet ein Mensch noch Jahre nach einem schlimmen Erlebnis an Herzrasen, Angst- und Unruhezuständen oder an chronischer Müdigkeit und einem Gefühl innerer Leere, ist eine professionelle homöopathische Therapie angezeigt.
Quelle: Salzburger Nachrichten vom 25.02.11

Barbara Stelzer
Autorin
Die Autorin ist Mitglied des Traunsteiner Qualitätszirkels für Klassische Homöopathie und arbeitet als zertifizierte Homöopathin in Bad Reichenhall.